(2008) 300 Seiten mit 71 Abbildungen; Format 20,5 x 26,5 cm; Broschur; ISBN 978-3-938646-14-4; 39,00 € online bestellen
Winckelmanns wissenschaftliche Methodik ist sehr viel mehr als er selber zugestand im kunsttheoretischen und archäologischen Diskurs des Barock verwurzelt. Dies beeinträchtigt seine Leistung keineswegs – im Gegenteil, sie läßt sich erst vor diesem Hintergrund ermessen.
Sie besteht im wesentlichen darin, daß er ihre Kategorien sehr konsequent weitergedacht und in sein eigenes System überführt hat, wodurch er weite Bereiche der antiken Kunst in seiner »Geschichte der Kunst des Alterthums« wissenschaftlich erschließen konnte.
Die Arbeit untersucht den Kenntnisstand der Archäologie im 18. Jahrhundert, dann die Auseinandersetzung Winckelmanns mit den italienischen, französischen und englischen Kunsttheoretikern im Rahmen der Kontroversen um Antike und Moderne sowie Rationalismus und Sensualismus. Die erste Anwendung dieser Kategorien in Winckelmanns Manuskripten zur Beschreibung der römischen Antiken mündete schließlich in seinem eigenen Entwurf in der »Kunstgeschichte«. Analysiert wird die Genese von Winckelmanns Erkenntnisstrategien sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen, ihre ideologischen und erotischen Ambitionen und ihre Aporien und Widersprüche.