(2002) 80 S. davon 41 Tafeln, A4, brosch. ISBN 3-933925-10-X € 24,50 online bestellen
Der Band analysiert einen besonders aussagekräftigen Gefäßtyp der frühkaiserzeitlichen Bronzetoreutik,
der für die Provinzialrömische und die Mittelmeerische Archäologie wie für die klassizistische Konzeption
der Toreutik gleichermaßen wichtig ist. Die sog. Trau-Kasserollen tragen ihren Namen nach dem ehemaligen
Besitzer des besonders luxuriös ausgeführten Wiener Exemplars dieser schweren bronzenen Becken mit langem,
flachem, reliefverziertem Griff, Nr. 151 in der Typologie römischer Bronzegefäße von Eggers. Ein Katalog
aller im Augenblick bekannter Beispiele erlaubt einen vollständigen Überblick über alle Formvarianten,
am häufigsten mit einem Amor im Feld und Durchbrüchen am Ende in Form von Bändern, die in antithetischen
Schwanenköpfen enden. Deren Analyse auf der Basis technischer, stilistischer und ikonographisch-typologischer
Kriterien erlaubt die Aufstellung eines Entwicklungschemas der verschiedenen Varianten, das sich mit
Hilfe einer Kombinationstabelle noch untermauern läßt. Die Zeitstellung läßt sich recht eng auf die Zeit
der julisch-claudischen Dynastie, vom Ende des 1. Jh. v. Chr. bis ins frühe 1. Jh. n. Chr. begrenzen.
Fast alle Stücke kommen aus dem römischen Westen, allerdings scheint der Prototyp doch aus dem
griechischen Osten zu stammen, zumal ein Stück sogar aus Arabien überliefert ist. Dabei ergeben sich
zwei Qualitätsstufen, deren einfachere sich auf das mitteleuropäische Limesgebiet beschränkt, wo sie als
Nachahmung der kostbareren Stücke aus dem Mittelmeergebiet hergestellt worden sein muß. Als eng verwandt
mit diesen Kasserollen stellt sich eine Gruppe flacher Griffschalen heraus, was die vorgeschlagenen
Einordnungen nur klar bekräftigen kann.