Ausstellungskataloge

der Winckelmann-Gesellschaft

Ksenija Rozman, Ulrike Müller-Kaspar, Franz Caucig. Ein Wiener Künstler der Goethezeit in Italien

144 S., mit 127 Farbabbildungen. ISBN 3-910060-61-7 € 38 (Vergriffen)

Franz Caucig

Franz Caucig (Görz 1755 - Wien 1828) gehört zu jenen Künstlern der Zeit um 1800, die es neu zu entdecken gilt. Caucig war gebürtiger Slowene, empfing seine Förderung aus dem Umfeld des Wiener Hofes und fand in Italien seine entscheidende künstlerische Prägung. Nach seiner Rückkehr wurde er Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien, der er in seinen letzten Lebensjahren als Direktor vorstand. Caucigs künstlerischer Werdegang war international und durch ein vielfältiges kulturelles Umfeld geprägt. Die Ausstellung zeigt 109 Handzeichnungen des Künstlers aus allen Schaffensperioden, beginnend mit seiner römischen Zeit (1780/81-1787). In Rom besucht er die Paläste und Sammlungen, sucht seine künstlerische Form in der Auseinandersetzung mit antiker Plastik und mit Raffael. Von den ersten Skizzen bis hin zu den eindrucksvollen Kopfstudien ist sein Weg zur künstlerischen Vollendung an den Werken zu erkennen. Die Zeichnungen sind überdies eine nicht zu unterschätzende Quelle für den Archäologen, zeigen sie doch oft heute nicht mehr erhaltene Restaurierungszustände. Zu den schönsten Arbeiten Caucigs gehören seine stimmungsvollen Veduten aus Rom und der Campagna. Die Größe der römischen Ruinen, die Heiterkeit der Villengärten, die von antiker Kultur durchsetzte Natur in den Albaner Bergen, Lust und Last des wandernden Künstlerlebens - all dies wird in seinen Zeichnungen erfahrbar, die aber trotz aller Sinnlichkeit einen klassizistisch strengen Aufbau aus Linie und Lavierung verraten.