Allgemeines Programm

des Verlags Franz Philipp Rutzen

Sarkophag Studien 7, Katharina Meinecke, SARCOPHAGUM POSUIT, Römische Steinsarkophage im Kontext

442 Seiten mit 69 Abbildungen, 16 Farbtafeln, Format 21 x 28 cm, fester Einband, 99 €, ISBN 978-3-447-06993-9
online bestellen

Die vorliegende Arbeit ist allein denjenigen Sarkophagen gewidmet, die an ihrem ursprünglichen Fundort erhalten oder deren Fundumstände hinreichend dokumentiert sind, um ihre ursprüngliche Funktion im Grab nachvollziehen zu können. Als Untersuchungsgebiet wurde die Stadt Rom gewählt. Zwar gab es in den Regionen des Imperium Romanum eine Fülle an verschiedenartigen Sarkophagbestattungen und zahlreiche unterschiedliche Aufstellungsgewohnheiten, doch bietet sich Rom für die Beschäftigung mit den Kontexten der Sarkophage besonders an, hatte sie als Hauptstadt und Zentrum des Römischen Reichs doch stets eine Vorbildfunktion, die sich auch in einigen kaiserzeitlichen Sarkophagbestattungen außerhalb Italiens, vor allem des westlichen Imperiums, manifestierte. Da Beisetzungen innerhalb des Pomeriums bei den Römern nicht gestattet waren, schließt die Betrachtung der Gräber Roms automatisch das Suburbium mit ein, dessen Ausdehnung sehr subjektiv wahrgenommen wurde. Miteinbezogen werden daher nicht nur die Nekropolen in unmittelbarer Stadtnähe entlang der Ausfallstraßen, sondern auch diejenigen im ehemaligen Latinergebiet, vor allem im Osten und Süden von Rom. Sie gehörten z. T. zu den umliegenden antiken Kleinstädten, z. T. wohl zu privaten Landgütern und Villen. Dazu zählen Gräber im Gebiet von Fidenae, ›La Rustica‹, Ficulaea, Mentana/Nomentum, Tivoli/Tibur, Guidonia, Marcellina, Collatia, Palestrina/Praeneste, Grottaferrata, Artena, Frattocchie/Bovillae, Albano, Ariccia/Aricia, Lanuvio/Lanuvium, Pratica del Mare/Lavinium, Ostia, Portus Romae bzw. die Nekropole der Isola Sacra und der Lago di Bracciano/Lacus Sabatinus. Viele dieser zahlreichen Nekropolen und Grabkontexte sind bereits gut erforscht und publiziert und bilden somit eine gute Grundlage für die detaillierte Untersuchung von Sarkophagbestattungen. Überregionale Vergleiche sollen nur vereinzelt dort herangezogen werden, wo sie geeignet erscheinen, bestimmte Grabtypen oder -rituale zu erläutern.
Der zeitliche Rahmen der Untersuchung reicht vom 5. Jh. v. Chr. bis ins 3. Jh. n. Chr., wobei die Sarkophagbestattungen aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr., aus der Hauptproduktionszeit reliefierter römischer Steinsärge , in der diese Beisetzungsform auch die größte Verbreitung fand, den Schwerpunkt bilden.
Die Arbeit ist chronologisch in drei Kapitel zu Sarkophagbestattungen der Republik, des 1. Jhs. n. Chr., d. h. der Zeit vor dem Beginn der Hauptproduktion stadtrömischer Sarkophage, der die Verwendung von Steinsärgen noch eine relative Ausnahme darstellte, und des 2.–3. Jhs. gegliedert. Das der Betrachtung der kaiserzeitlichen Sarkophage vorangestellte Kapitel zu den republikanischen Steinsärgen Latiums belegt die breit verankerte Tradition dieser Beisetzungsform bereits ab dem frühen 5. Jh. v. Chr. in der Region. Den drei Kapiteln liegt jeweils ein separater Katalog zugrunde, in dem die Sarkophagbestattungen, die der jeweiligen Epoche zugeordnet werden können, zusammengefasst sind. Die Katalogteile sind topografisch gegliedert.