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Studia Archaeologica Palatina
Herausgegeben von Reinhard Stupperich

Band 1

Nicole Albrecht, Römerzeitliche Brunnen und Brunnenfunde im rechtsrheinischen Obergermanien und in Rätien
181 Seiten, gebunden, 35 Euro, 2016; ISBN 978-3-447-10623-8 online bestellen

In dieser Arbeit geht es um einen für das menschliche Leben ganz wesentlichen Stoff, das Wasser. Eine Grundvoraussetzung aller menschlichen Siedlungen ist die dauerhafte Sicherung der Wasserversorgung. Was heute gilt, galt auch in der Antike. Wo es keine natürliche Wasserversorgung gab, war Siedlung nur möglich, wenn man es schaffte, mit künstlichen Mitteln nachzuhelfen. Dafür gab es in der Antike unterschiedliche Möglichkeiten der Wasserbautechnik, hochkomplizierte wie Druckwasserleitungen und relativ einfache wie Brunnen. Die Römer nutzten die griechische Wasserbautechnik und entwickelten sie erfolgreich weiter. Aber fast überall, wo es kein fließendes Wasser gab, nutzte man normalerweise Brunnenbauten. Daher waren sie flächendeckend im Einsatz. Insbesondere wenn sie in langfristig von der Sauerstoffzufuhr abgeschnittene Tiefen reichen, zeigt sich, wie aufschlussreich und aussagekräftig der Inhalt römischer Brunnen ist. Die Auswertung der relativ zahlreichen Brunnen, die im römischen Norden bis zur Sohle ausgegraben wurden, ermöglicht einen Überblick über dieses Material und zeigt, wie lohnend die Berücksichtigung von Brunneninhalten für die archäologische Erkenntnis ist. Der Raum, auf den sich die Untersuchung bezieht, beschränkt sich auf die Provinzen Obergermanien und Rätien. Vergleichend wurden dazu noch aus Niedergermanien und anderen direkten Nachbarprovinzen einige aussagekräftige Brunnen herangezogen.