Peleus

Studien zur Archäologie und Geschichte Griechenlands und Zypern
Herausgegeben von Reinhard Stupperich und Heinz A. Richter

Band 54

Heinz A. Richter, Operation Merkur. Die Eroberung der Insel Kreta im Mai 1941

(2011) 17x24, 400 Seiten, 22 Karten, 1 herausnehmbare Faltkarte, 154 Fotos auf 80 Tafeln, hard cover, ISBN 978-3-447-06423-1, € 49.-, online bestellen

Griechische Ausgabe

Im Mai 2011 jährte sich zum 70ten Mal die Eroberung Kretas durch deutsche Fallschirmjäger und Gebirgstruppen - eine Schlacht, in der zum ersten Mal die neue Waffe der Luftlandeeinheiten operativ eingesetzt wurde.
Es war ein Wagnis, wie es die Kriegsgeschichte noch nie gesehen hatte, zumal der Verteidiger die Pläne der Angreifer durch das Knacken des deutschen Chiffriercodes im Detail kannte und sich entsprechend vorbereitet hatte. Eigentlich hätte der Angriff deshalb und auch aufgrund deutscher Planungsfehler scheitern müssen, aber gravierende Fehler der Verteidiger bei Maleme ließen den Angriff aus der Luft dennoch erfolgreich enden, wenn auch unter sehr hohen Verlusten.
Für Churchill war die Verteidigung Kretas die Revanche für das Fiasko in Griechenland, für Hitler aber der krönende Abschluss des Balkan-Feldzuges. Die Verteidiger, in erster Linie Neuseeländer und Australier, zahlten erneut die Zeche für ein militärisch sinnloses Abenteuer und fühlten sich zurecht an die Gallipoli-Operation im Ersten Weltkrieg erinnert, wo man sie ähnlich sinnlos verheizt hatte. Die Eroberung Kretas öffnete der deutschen Seite Perspektiven für strategische Aktivitäten in Nahost, doch Hitler war daran nicht interessiert, sondern ganz auf den Angriff auf die Sowjetunion fixiert. Die Operation Merkur war damit letztlich sinnlos.
Die Schlacht um Kreta war zugleich der letzte “saubere” Feldzug, danach begann der Weltanschauungskrieg gegen die Sowjetunion. Beide Seiten kämpften hart, aber fair, was die Aussöhnung zwischen den neuseeländischen Veteranen und den Fallschirmjägern Ende der 50er Jahre ermöglichte. Die Darstellung berücksichtigt auch den wichtigen Beitrag, den die griechischen Einheiten in den Kämpfen leisteten, und thematisiert auch den beginnenden Partisanenkampf.
Der Autor hat die gesamte deutsche, englische, australische, neuseeländische und griechische Primär- und Sekundärliteratur ausgewertet. Die Darstellung berücksichtigt politische, diplomatische, strategische, operative und taktische Aspekte der Schlacht um Kreta. Sie ist die erste wissenschaftlich fundierte umfassende Darstellung der Operation Merkur in deutscher Sprache. Eine griechische Übersetzung ist erschienen.

"Aus Kampfhandlungen von zwölf Tagen (20.V.-1.VI.1941) ist ein wissenschaftlich überzeugendes und spannendes Buch entstanden, das ... als kaum überbietbare Darstellung der spektakulären Eroberung der Insel Kreta 1941 gelten kann."
Horst Röhling in ABDOS-Mitteilungen 31 (2011), p.33

INHALT
Einleitung. Überblick über die Geschichte der Historiographie
Die Vorgeschichte
Von Marita zu Merkur
Operation Merkur: 20. Mai 1941
Operation Merkur: 21. Mai 1941
Operation Merkur: 22. Mai 1941
Operation Merkur: 23.-25. Mai 1941
Operation Merkur: 26.-28. Mai 1941
Operation Merkur: 29. Mai - 1. Juni 1941
Nachbeben und Konsequenzen im Sommer 1941
Der Beginn des Partisanenkriegs und seine Konsequenzen
Schlachtkritik, Wertungen und Schlussfolgerungen
Der Epilog
Anhänge