Max Kunze (Hrsg.), Die Etrusker. Die Entdeckung ihrer Kunst seit Winckelmann. Katalog der Ausstellung im Winckelmann-Museum
19. September – 29. November 2009
21 x 30 cm,168 Seiten mit 217 Farb- und Schwarzweissabbildungen, ISBN 978-3-938646-47-2, Empf. Lpr. € 36,00 online bestellen
Katalog und Ausstellung gehen der entscheidenden Etappe der Erforschung der Kunst und Kultur der Etrusker nach,
die im 18. Jahrhundert stattfand. In dieser Zeit wurden zunächst durch italienische Gelehrte etruskische Denkmäle
bekannt gemacht (Thomas Dempster, De Etruria Regali, 1723; Francesco Gori, Museum Etruscum, 1737-1743;
Publikationen der Accademia Etrusca in Cortona. Durch französische Gelehrte wie Comte de Caylus und besonders
durch Johann Joachim Winckelmann hat sich die Diskussion um die Etrusker internationalisiert. Winckelmann hatte
eine erste kunstgeschichtliche Ordnung der etruskischen Denkmäler in drei unterschiedliche Stile unternommen und
damit den Blick auf ihre Kunst gelenkt. Viele Fragen wurden in dieser Zeit gestellt: Die Frage nach der
Wertigkeit des Fundortes wurde diskutiert, gefragt wurde erstmals nach der Herkunft der in Etrurien, aber auch
in Kampanien gefundenen griechischen Vasen, die bisher als etruskisch galten, ebenso wie die Frage nach den
Unterschieden zwischen dem archaischen Stil der Griechen und Etrusker sowie der römischen Nachahmung, dem
Archaismus.
Die Ikonographie etruskischer Götter und der Mythen in ihrem Verhältnis zu den griechischen wurde untersucht und
erste Funde – vor den großen Entdeckungen etruskischer Nekropolen im 19. Jahrhundert – etruskischer
Wandmalereien wurden wahrgenommen.
Diese im 18. Jh. diskutierten Fragen werden im Katalog auch im Licht der heutigen Forschung beleuchtet und mit
zahlreichen Denkmälern aus vielen Sammlungen Deutschlands, Kopenhagens und Jerusalems dargestellt. Die
Ausstellung nimmt einen Gedanken auf, der 2003 mit der Ausstellung "Winckelmann und Ägypten. Die
Wiederentdeckung ägyptischer Kunst im 18. Jahrhundert " mit Erfolg realisiert wurde, eine Ausstellung,
die in weiteren Städten Deutschlands und Italiens zu sehen war.